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27.03.2019

VBE: Fachkräftemangel beeinträchtigt die Kitaarbeit massiv

DKLK-Studie 2019

In Nordrhein-Westfalen sagen rund 95 Prozent der befragten Kitaleitungen, dass sie in den vergangenen 12 Monaten mit Personalunterdeckung arbeiten mussten (Bundesdurchschnitt knapp 90%). Das geht aus der heute veröffentlichten DKLK-Studie hervor. „Die Umfrage-Ergebnisse zeigen deutlich, dass flexiblere Öffnungszeiten – wie von der Landesregierung geplant – nur mit einer deutlichen Aufstockung des Personals möglich sind. Kitas brauchen zuallererst mehr Personal. Fehlendes Personal führt teils zu stärkerer Belastung und diese zu Krankheitsständen. Die Gesellschaft sollte sich fragen, ob Kita ein Ort für frühkindliche Bildung sein soll – was wir ausdrücklich fordern – oder einfach ein Verwahrungsraum. Bedingung für eine starke frühkindliche Bildung ist eine sichere finanzielle Basis. Die angekündigte Reform des Kinderbildungsgesetzes ist die Chance, dringend notwendige Weichen zu stellen", erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW.

Für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren wird eine Relation von einer Fachkraft zu drei Kindern empfohlen. In über 98 Prozent der Fälle ist diese Relation jedoch schlechter (Bundesdurchschnitt 96,5%). „Es ist nötig qualitative Lösungen zu finden, um eine ordnungsgemäße Betreuungssituation zu gewährleisten, ganz zu schweigen von der dauerhaften Steigerung der Arbeitsverdichtung und Überbelastung für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort", sagt Behlau. 
 
Kita-Leitungen sehen kaum Entlastungen im Arbeitsalltag. Rund 69 Prozent erleben, dass die Verwaltungstätigkeiten gestiegen sind (Bundesdurchschnitt 59,19%). „Leitungen müssen immer mehr dokumentieren und ihnen werden Aufgaben ohne Einweisung oder Fortbildung übertragen. Gleichzeitig übernehmen sie viele weitere Aufgaben der Betreuung, um den Personalmangel auszugleichen. Entlastungen sind längst überfällig. KitaLeitungen sind häufig Springer im eigenen Team und es fehlt ihnen die Zeit für Personalführung und Konzeptentwicklung“, erklärt Behlau. 
 
79 Prozent der Leitungen sind mit der Kita-Politik in Nordrhein-Westfalen unzufrieden. Dazu erklärt Barbara Nolte, VBE-Referatsleiterin Erzieher/-innen: „Das Vertrauen wiederzugewinnen, ist nur mit echten Verbesserungen der Erzieher-Kind-Schlüssel und klaren Regelungen zu Vertretungszeiten sowie Vor- und Nachbereitungszeiten zu erreichen. Offenbar wird unsere Arbeit nicht wertgeschätzt, dafür aber massiv unterschätzt."
 
Die DKLK-Studie erhalten Sie hier: https://www.deutscher-kitaleitungskongress.de/2019/presse/
 
Ergebnisse aus NRW erhalten Sie hier.
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Pressemitteilung 32-2019
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Die aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens.

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