VBE: Weichenstellungen für die Praxis nötig
Mangelhafte Nachhaltigkeit der Personalplanung erschwert die Inklusion
„Inklusion geht alle an. Die Gymnasien sollten nicht aussteigen können. Das ist nicht im Sinne der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Schwierig ist auch, dass die Grundschulen bei der Neuausrichtung des Inklusionskonzepts nicht ausreichend berücksichtigt sind. Dabei stärkt die frühe individuelle Förderung die Bildungsbiografie aller Kinder. Bis 2025 will das Schulministerium mindestens 6000 neue Stellen für die Inklusion schaffen. Das ist auch nötig, allerdings ist es eine riesige Herausforderung. Der Markt ist leergefegt, weil bereits seit vielen Wahlperioden keine nachhaltige Personalplanung betrieben wird, die die wachsenden Herausforderungen an Schule berücksichtigt und Lehrkräftemangel vermeidet. Selbst die erschreckende hauseigene Lehrerbedarfsprognose des Schulministeriums sorgte bislang nur für zaghafte Schritte“, kritisiert Stefan Behlau.
Schulsozialarbeit ausbauen und sichern
„Wir erwarten Hilfen statt Notlösungen. Stellen für Lehrkräfte nur irgendwie zu füllen, schafft keine Bildungsqualität. Leider geht unsere Landesregierung gerade diesen Weg, obwohl sie weltbeste Bildung schaffen will. Im nächsten Haushalt 2020 muss gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit kommen. Alle Schulformen müssen attraktiv sein. Was direkt gebraucht wird, ist der Ausbau der sogenannten multiprofessionellen Teams. Wir begrüßen sehr die Schaffung weiterer Stellen für die sozialpädagogischen Fachkräfte in der Schuleingangsphase. Die Grundschulen benötigen diese Stärkung. Zusätzlich brauchen sie, wie alle Schulen, die Schulsozialarbeit. Wir erwarten, dass die seit vielen Jahren sich nur wiederholenden Debatten um die Finanzierung beendet werden. Das Land muss die Schulsozialarbeit ausbauen und sichern. Multiprofessionalität als neuer Standard ist die Antwort auf die steigenden Anforderunge n an Schule“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW.
Weiterführende Informationen:
Die Tagesordnung des Schulausschusses finden Sie hier.
Pressemitteilung 41-2019
Unsere aktuellen Pressemitteilungen: |
12.12.2019 VBE: Wettbewerb um Ressourcen schafft keine BildungsgerechtigkeitDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisiert den Schulversuch „Talentschule“. „Jeder Versuch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, ist prinzipiell zu begrüßen, aber Schulen in einen Wettbewerb um bessere Ressourcen und mehr Personal zu schicken, ist mehr als bedenklich. Ein Wettbewerb um Ressourcen schafft keine Bildungsgerechtigkeit“, Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. |
11.12.2019 VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller SchulformenDie aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens. |
06.12.2019 VBE: Das ist doch keine ÜberraschungDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW fragt sich, ob auf die neue KMK-Prognose endlich ein Handeln ohne Notlösungen für die Schulen folgt. |
03.12.2019 VBE: Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden„Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse. |